Michael Schnitzenbaumer/ Mai 17, 2023/ Ratgeber, Tipps, Zeitgeschehen/ 0Kommentare

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Viele Ratsuchende, die persönliche Horoskope auf der Suche nach einem erfüllteren Leben mit einbeziehen, hoffen darin auch den Schlüssel gegen ihre Ängste zu finden. Im Prinzip kann hier das persönliche Geburtshoroskop tatsächlich wertvolle Erkenntnisse liefern, da es Hinweise auf individuelle Ängste, Träume und Hoffnungen offenlegt. Hier werden Anregungen entfaltet, wie man diesen persönlichen Herausforderungen am besten begegnet.

Allerdings hilft uns das Geburtshoroskop nur bedingt gegen kollektive Ängste, bzw. Urängste weiter, da sie uns alle betreffen und zum großen Teil auch die Gesellschaft beeinflussen können. Angst vor Krieg, Krankheit, Tod gehören zu diesen Ängsten.

Diese Ängste werden häufig durch Nachrichtenmeldungen befeuert. In Gegensatz zu früher ist es uns heute möglich, immer und zu jeder Zeit Nachrichten zu konsumieren. Und leider sind hier schlechte Nachrichten vorherrschend, weil die Nachrichtenübermittler mitbekommen haben, dass sich schlechte Nachrichten besser verkaufen. Da beginnt der Teufelskreis. Das Monopol der Nachrichtenübermittlung ist längst aufgebrochen. Neben öffentlich-rechtlichen Medienanstalten, privaten Sendern und etablierten Zeitungen werben heute unzählige andere Medienunternehmen vor allem über das Internet, und hoffen auf unsere Aufmerksamkeit. Um diese zu erhalten müssen Nachrichtenportale und -magazine ihre Nachrichten immer effektheischender hinausschreien, so dass wir vermuten können, hinter jeder noch so banalen Meldung stecke das Ende der Welt.

Das wiederum kann unsere Ängste verstärken. Wir sind im Hamsterrad der Angst gefangen.

Was ist Doomscrolling?

Doomscrolling nennt man das unentwegte, fast suchtartige Konsumieren negativer Nachrichten im Internet. Der vermehrte Konsum schlechter Nachrichten kann gesundheitsschädliche Folgen für die Psyche haben. Seit der COVID-19 Pandemie steigt die Popularität von Doomscrolling an. Der Zwang, sich mit schlechten Nachrichten zu beschäftigen, wird über Social-Media-Plattformen noch gesteigert.

Hierbei kann es zu psychischen Erkrankungen kommen, bzw. diese Erkrankungen können noch verstärkt werden. Wir leiden nicht nur unter vermehrten Ängsten, sondern sind auch mehr gestresst, unruhiger und fühlen uns isolierter. Diese gefühlte Machtlosigkeit kann in Depressionen umschlagen.

Wie man Doomscrolling vermeiden kann

Ist man schon zu tief in dem Hamsterrad gefangen, können in der Regel weder Horoskope noch esoterische Praktiken eine dauerhafte Verbesserung der Situation bewirken. Zumindest ist mir niemand bekannt, dem das geholfen hätte. Doch wie kann man Doomscrolling wirkungsvoll bekämpfen? Hierzu ein paar Tipps:

Nachrichtenkonsum begrenzen. Bestimmen Sie feste Zeiten, in denen Sie Nachrichten konsumieren. Mein persönlicher Tipp: Nie gleich nach dem Aufstehen! Wer will den Tag schon mit schlechten Nachrichten beginnen. Machen Sie sich erst mal Fit und genießen Sie das Frühstück, bevor Sie Informationen aus dem Internet aufrufen. Ebenso nicht kurz vor dem Bettgehen. Hier lieber mit einem guten Buch den Tag beenden, als schlaflos durch die Nacht zu grübeln.


Nachrichten aufmerksam verarbeiten. Achten Sie auf Ihre Gefühle. Was geht in Ihnen vor, wenn Sie bestimmte Nachrichten verfolgen? Wenn Sie das Ausmaß Ihrer Gefühle gut einschätzen können, können Sie Nachrichten emotional besser verarbeiten, und Ihre eigenen Grenzen ausloten.


Positive Inhalte mitverfolgen. Zwar finden wir negative Inhalte naturgemäß interessanter, aber wir sollten uns auch mit positiven Dingen im Internet beschäftigen, z.B. mit lustigen Katzen-Cartoons, wie eine Bekannte von mir, oder mit Rezepten, oder kreativen Inhalten, Bildern, Geschichten, etc. Beschäftigen Sie sich mit etwas, das Ihrer Seele guttut.


• Internet abschalten. Legen Sie längere Pausen bei Ihren Online-Zeiten ein. Gehen Sie z.B. nach draußen spazieren, aber ganz wichtig: Ohne Internet. Lassen Sie Social-Mediaseiten, Instagramm, Twitter, Facebook oder Nachrichtenseiten allein. Diese Seiten kommen auch ohne Sie zurecht, und vor allem: Sie kommen auch ohne diese Seiten zurecht. Ja, tatsächlich! Sie brauchen die Seiten eigentlich für Ihr Leben nicht.

Ansprechpartner für Hilfesuchende bei Angst und Depressionen
Sollten Sie an Ängsten und Depressionen leiden, ist es gut jemand zu suchen, der Ihnen professionell weiterhelfen kann. Sie sind nicht allein. Laut Bundesministerium für Gesundheit leiden in Deutschland, Stand Januar 2022, 16 bis 20 von 100 Menschen an depressiven Störungen.


Für diese Menschen kann die Deutsche Depressionshilfe eine erste Anlaufstelle sein.
Deutsche Depressionshilfe 0800 33 44 533
https://www.deutsche-depressionshilfe.de/start

Hier werden auch überregionale Kontakte angeboten, für Österreich und Schweiz:
https://www.deutsche-depressionshilfe.de/krisentelefone

Wir wünschen Ihnen eine angstfreie und optimistische Zukunft.

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